5. Einen exklusiven Baum pflanzen

Was ist bei der fachgerechten Pflanzung eines Baumes zu beachten?

Beim Pflanzen eines Baums muss man einige Dinge berücksichtigen. Der Standort muss geeignet sein, der Baum muss zurückgeschnitten, gut verankert und gegebenenfalls geschützt werden. Der gute Pflanzort für einen Baum ist hierbei wahrscheinlich das Komplizierteste. Denn was ist ein guter Pflanzort? So viele Arten, so viele Wünsche, aber im Allgemeinen kann man einige Punkte nennen, die ein guter Pflanzort erfüllen muss. Schauen Sie sich unsere Tipps für einen optimalen Pflanzort an.

Kurzanleitung Bäume pflanzen:

Für das Pflanzen haben wir einige Basisrichtlinien, schauen Sie sich hier unsere ausführlichen Pflanzanweisungen an.

  • Zurückschneiden des Baumes.
  • Stellen Sie ein ausreichend großes Pflanzloch sicher.
  • Stellen Sie den Baum in das Loch
  • Verankern Sie den Baum
  • Belüftung?
  • Füllen Sie das Pflanzloch auf
  • Sorgen Sie dafür, dass das Wasser seinen Weg finden kann.
  • Schützen Sie den Baumstamm wo notwendig.

Zurückschneiden

Wir empfehlen, alle Bäumen beim Pflanzen zurückzuschneiden. Der sogenannte Umpflanzungsrückschnitt. Dies führt zu einem besseren Start und stellt das Gleichgewicht im Baum wieder her. Untersuchungen haben gezeigt, dass ein Baum, der gut zurückgeschnitten wurde, nach 3 Jahren viel breiter, schöner und besser gewachsen ist, als ein Baum der nicht zurückgeschnitten wurde. Dies erzeugt manchmal widerstrebende Gefühle: Einen Baum beschneiden, ihm Wunden hinzufügen, um ihn gesünder zu machen. Wir wissen aus Erfahrung: Zurückschneiden lässt wachsen und das gilt besonders für frisch gepflanzte Bäume. Was zusätzlich eine Rolle spielt, ist, dass der Baum bei zu vielen Blättern einfach nicht in der Lage ist, die verdunstete Flüssigkeit schnell genug wieder aufzufüllen. Man kann sich sozusagen konstant mit einem Wasserschlauch daneben stellen und dennoch können sie austrocknen.

Vergessen Sie nicht alle Taue und Gurte, mit denen der Baum fixiert ist, zu entfernen, so lange der Baum noch horizontal liegt.

Pflanzloch vorbereiten

Graben Sie ein großzügiges Pflanzloch. Das heißt, großzügig in der Breite. Ein Pflanzloch kann nämlich zu tief sein, aber niemals zu breit. 

Stellen Sie das Pflanzloch erst kurz vorher oder wenn der Baum schon da ist, fertig. Wenn das Loch nämlich schon Wochen vorher gegraben wurde, kann es bei ungünstigem Wetter geschehen, dass sich das Loch in einen Teich verwandelt und einen Baum ins Wasser stellen, das möchten Sie nicht! Vor allem bei Ton- oder Lehmböden können die Wände sich dadurch vollständig verschließen. Die Wurzeln können dadurch Probleme bekommen. Wenn die Wände und der Boden des Pflanzlochs verdichtet sind, müssen diese ein bißchen gelockert werden, um dafür zu sorgen, dass die neue Erde Kontakt zur Bestehenden bekommt.

Pflanzen Sie einen Baum nichts ins Grundwasser. Achten Sie beim Graben darauf, dass keine Pflanzerde tiefer als der Grundwasserspiegel eingebracht wird. Diese kann dann nämlich gären und dem Boden Sauerstoff entziehen, den die Wurzeln so dringend brauchen. 

Achten Sie darauf, dass das Loch nicht zu tief ist. Es ist für den Baum lebenswichtig, dass er genau so tief eingepflanzt wird, wie er bei uns in der Baumschule gestanden hat. Falls Sie sich nicht sicher sind, lieber etwas höher als zu tief. Bitte beachten Sie auch, dass ein großer Baum durch sein Eigengewicht noch ein bisschen einsinken kann.

Stellen Sie den Baum in das Loch

Wenn das Pflanzloch gut vorbereitet ist, kann der Baum vorsichtig in das Loch gehoben werden. Denken Sie auch an die Verletzbarkeit der Rinde eines Baums. Sollte der Baum doch etwas zu hoch oder zu niedrig stehen, kann dies mit etwas Vorsicht noch korrigiert werden, indem man dem Baum kippt und darunter etwas Erde wegnimmt oder hinzufügt und den Baum wieder gerade hinstellt. Kontrollieren Sie die Höhe des Wurzelballens die gleich hoch mit der Bodenhöhe sein muss. Lassen Sie den Jutesack und den Drahtkorb einfach dran, aber kneifen Sie Metalldrähte ab, die dicht am Stamm sind. Wenn der Baum aus dem Container kommt und viele Wurzeln sind um den Wurzelballen herum gewachsen, ist es gut, ihn an einigen Stellen durchzustechen 

Verankern Sie den Baum

Bäume, die gerade gepflanzt wurden, müssen gut verankert werden, damit sie nicht umfallen können. Kleinere Sträucher oder mehrstämmige Bäume, wie auch Bäume die einen großen und platten Wurzelballen haben, kommen manchmal ohne Verankerung aus, aber es ist nicht so, dass sie nie umstürzen. Welche Verankerung die beste ist, hängt vor der Art und Größe des Baums, der Größe und Form des Wurzelballens und dem Ort, wo der Baum gepflanzt wird, ab. Fragen Sie uns beim Verankern Ihres Baums um Rat. 

Die meisten Bäume müssen gut verankert werden. Meistens können Bäume nach zwei Wachstumsperioden selbstständig stehen und die sichtbare Verankerung kann entfernt werden. 

Verschiedene Arten zu verankern

Die gängigste Art einen Baum Halt zu geben, ist mit Hilfe von Pfählen und Baumgurten. Kleinere Bäume mit einer Größe von 18-20 werden mit zwei Pfählen gesichert. Bäume mit einer Größe von 20-25 werden meistens mit 3 Pfählen verankert. Bei Bäumen ab einem Umfang von 40cm und mehr können am besten größere Pfähle verwendet werden. Bei immergrünen Bäumen mit sehr großer Krone ist es ratsam, die Pfähle mit halben Pfählen an den Seiten zusätzlich zu verstärken.

Große Bäume mit einem stabilen und etwas platteren Wurzelballen können in einigen Fällen auch unterirdisch verankert werden. Dies funktioniert nie besser, aber kann manchmal aus ästhetischen Gründen bevorzugt werden. 

Kurze oder lange Pfähle

Viele Bäume, die von den Gemeinden oder großen Landschaftsgärtnern gepflanzt werden, werden mit langen Pfählen verankert. Lange Pfähle haben den Vorteil, dass sie den Stamm weiter oben fixieren, wodurch der Ballen als auch der Stamm stabil stehen. Ein Baum wird dadurch wahrscheinlich viel Kraft investieren, um eine große Krone zu entwickeln. Bäume, die sich nicht mit der Bewegung durch Wind auseinandersetzen müssen, stehen weniger stabil im Boden. Das ist auch der Grund warum wir empfehlen in den meisten Fällen kurze Pfähle zu nehmen, diese werden auch Kurzpfosten genannt. Diese werden zwischen Knie- und Hüfthöhe am Baum befestigt. Der große Vorteil dieser Art der Sicherung ist, dass die Krone mehr dem Wind ausgesetzt ist und dadurch mehr in gute Wurzeln und Verankerung investieren wird. Auch das Wachstum der Dicke des Stammes wird dadurch stärker angeregt. Ein Baum mit Kurzpfosten kann daher eher selbständig stehen und wird in dem meisten Fällen auch schneller anwachsen. 

Belüftung

Sauerstoff ist eine der Grundbedürfnisse von Wurzeln, um gut funktionieren zu können. Bäume, die in ins Freiland gepflanzt werden, benötigen in dem meisten Fällen keine zusätzliche Hilfe, um sich ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Wenn ein Baum in einem verhärteten Boden gepflanzt wird, dann ist es ratsam, mit Hilfe von speziellen Belüftungssets, den Sauerstoff tief in den Boden einzubringen. Diese Sets arbeiten in der Regel mit einem perforierten Schlauch, der von einer Art Socke umhüllt wird, damit keine Erde eindringen kann. Dieser muss so tief wie möglich rund um den Wurzelballen befestigt werden, wobei eins oder mehrere Enden oberhalb der Oberfläche herausragen. Dadurch werden die Wurzeln ausreichend mit Sauerstoff versorgt. 

Mit einem Drainageschlauch wässern?

Viele Menschen denken: Praktisch so ein Schlauch im Boden, da schließe ich einfach den Schlauch an. Also das funktioniert nicht, wir raten davon ab! Wasser aus so einem Drainageschlauch befeuchtet den Wurzelballen höchstens im unteren Bereich und dann nur an den Rändern. Um sicher zu stellen, dass ausreichend Wasser durch den Wurzelballen hindurchzieht, muss das Wasser von oben auf den Ballen gegeben werden. 

Füllen Sie das Pflanzloch mit Erde.

Was genau zusätzlich der Erde hinzugegeben werden muss, hängt von den bestehenden Umständen ab. Wir empfehlen, den Boden mit Vivimus (von DCM) anzureichern oder einen anderen Pflanzboden mit ausreichend Humus und anderem organischen Material zu verwenden. So gelangen genug Luft- und Wasserporen in den Boden, damit die Wurzeln mit ausreichend Wasser und Sauerstoff versorgt werden. Außerdem enthält der Pflanzboden Bakterien, mit deren Hilfe Düngemittel in verwendbare Substanzen für die Wurzeln umgewandelt werden. Die Bodenqualität wird auf diese Weise ebenfalls verbessert. Für ein bestmögliches Ergebnis verwenden wir stets ein Granulat, das als Bodenaktivator bezeichnet wird, und das den Boden zusammen mit VIVIMUS optimal auf neue Bäume vorbereitet. Mischen Sie das Granulat unter den Boden. Der Pflanzboden ergänzt den Boden und sollte diesen nicht vollständig ersetzen. Im Schnitt sollte die Mischung aus einem Drittel Pflanzboden und zwei Dritteln vorhandenem Boden bestehen. Beim Füllen des Pflanzlochs ist darauf zu achten, dass der Ballen überall ausreichend Kontakt mit dem Erdboden hat und keine Lücken entstehen. In Luftlöchern können Wurzeln nicht wachsen. Beim Füllen eines großen Lochs ist es darum wichtig, den Boden ab und zu ordentlich festzudrücken. 

Tipp: Meist bleibt etwas Boden übrig... Nutzen Sie diesen Boden, um einen schönen Gießrand um den Baum herum anzulegen. 

Einen Gießrand anlegen.

Wie die meisten Menschen wissen, ist Wasser in den ersten Jahren überlebenswichtig für den jungen Baum. Mit einem Gießrand kann das Wasser den Weg durch den Wurzelballen des Baums finden. Ein Gießrand kann aus Plastik sein oder ganz einfach aus dem verfügbaren Boden angelegt werden. Wichtig ist, dass der Rand das Wasser zwingt, durch den Ballen nach unten zu sickern, und verhindert, dass es sich den einfachsten Weg am Ballen vorbei sucht. Indem Sie den Wurzelballen mit etwas VIVIMUS oder einem anderen humusreichen Boden abdecken, verhindern Sie auch, dass das Wasser die Oberseite des Ballens abdichtet. Danach vertrocknet es langsamer. Wann, wie lange und wie viel Wasser sollten Sie gießen? Lesen Sie dazu mehr in unserer Bewässerungsanleitung.

Stammschutz

Seit einigen Jahren erleben wir immer häufiger Extremtemperaturen. Dies kann dazu führen, dass Baumstämme durch Überhitzung aufbrechen. Ein gerade erst gepflanzter Baum ist oft noch nicht in der Lage, den Stamm mit seinen Saftströmen ausreichend zu kühlen. Dadurch kann es zu Sonnenbrand kommen, der sich meist an der Süd- und Westseite des Baums zeigt. Dort, wo die Sonne am heißesten und am längsten auf den Stamm scheint. Sonnenbrand und Risse treten am häufigsten bei größeren Bäumen mit glatter und dünner Rinde auf. Bei Bäumen mit rauer Rinde oder mit Ästen ab Bodenhöhe ist das Risiko für Sonnenbrand geringer.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Stamm zu schützen. Bei der einfachsten und am häufigsten eingesetzten Methode wird Jute um den Stamm gewickelt. Der große Vorteil dieser Methode ist die einfache günstige Anbringung. Wichtig ist dabei, dass die Jute locker aber mehrfach überlappend um den Stamm gewickelt wird. Dabei muss Luft zirkulieren können, damit darunter kein Hitzestau entsteht. Am besten wird die Jute erst im Frühling um den Stamm gebunden. Dies verhindert, dass der Stamm im nassen Herbst oder Winter nicht ausreichend trocknet. Andere mögliche Lösungen sind Schilfrohr- und Weidenmatten, oder andere Produkte zur natürlichen Isolierung. In manchen Ländern werden Baumstämme auch weiß gekalkt. Dies kann bei bestimmten Baumsorten in Gärten mit mediterranem Flair eine gute Lösung sein.